Hörspiel
Wer ist Herr Parakusis? Hat er einen Doppelgänger, der so klingt wie er selbst? Ist sein Text nicht von ihm selbst gedacht? Warum Aufzeichnung? Ein Monolog mit Musik.
Parakusis bezeichnet eine
Störung in der akustischen Wahrnehmung. Parakusis ist hier der Name
einer hypothetischen Person. Eine Person die exemplarisch die
Differenz zwischen Wahrnehmung und Erscheinung darstellen soll. Ein
Mann der während seines Monologs davon ausgeht, den Empfänger nicht
zu kennen und deshalb mit Wahrnehmungsfehlern rechnet.
Gesprochene Worte enthalten höchstens Zehn Prozent Information, der
Rest ist Rauschen. Sender und Empfänger sind zeitlich und räumlich
getrennt. Der Text wurde nur ein einziges Mal gesprochen und dabei
aufgezeichnet. Die Musik nimmt den Klang der Worte auf und
verwandelt ihn in Gefühle und musikalische Informationen. Bei jedem
erinnern verändert das Gehirn das Erinnerte ein wenig. Ein
archivierter Datenträger behauptet das Gegenteil. Die Aufzeichnung
wird zum Symbol, dass auf ein Individuum verweist, ohne dieses zu
beschreiben. Für den Empfänger ist die Aufzeichnung beim ersten
Hören gegenwärtig, obwohl die Möglichkeit einer Wiederholung auf
eine Vergangenheit verweist. Der Empfänger rezipiert die
Tonaufzeichnung, bei Wiederholung, niemals unter den gleichen
Bedingungen. Die Aufzeichnung wird als Auslöser für Emotionen
benutzt, die nichts mit dem Inhalt der Aufzeichnung zu tun haben und
rein gar nichts mit Herrn Parakusis Erwartungen.
Text,
Musik, Stimme, Produktion, Gestaltung
und Copyright: Dieter W. Albrecht 2018
Länge: 47,25 Minuten
Hörprobe -Parakusis Zwilling- Dieter W Albrecht 2018
3,29 Minuten, mp3, 128 kbit